Selbstliebe // Self-Love

Anstatt darüber nachzudenken, was du alles nicht kannst, frag‘ dich doch heute einfach mal:
Hinter welcher vermeintlichen Schwäche steckt vielleicht doch eine Stärke?
Hinter welcher vermeintlichen Andersartigkeit steckt in Wahrheit nicht doch so etwas wie Einzigartigkeit?

Ich habe das Gefühl, dass wir in der heutigen Zeit immer mehr dazu neigen, uns zu vergleichen. Anstelle darauf zu schauen, wie wir selbst etwas machen, wie wir für uns selbst, die Dinge am besten machen können, stellen wir unser Tun und Handeln, unsere Taten und Leistungen in ständige Relation zu dem, wie die Anderen es machen.

Frag‘ dich doch mal:
Wer sind denn eigentlich „die Anderen“? Und warum ist es mir überhaupt so wichtig, wie „die Anderen“ es machen und was sie von mir halten?

Nachdem wir unser Selbst dem ständigen Vergleich mit „den Anderen“ aussetzen, bleibt meist nicht viel anderes als Zweifel und Selbstzweifel übrig.
Wen wundert das? „Die Anderen“ können Dinge, die man selbst vielleicht nicht kann. „Die Anderen“ schaffen Dinge vielleicht viel schneller, als man selbst sie schafft. „Den Anderen“ fallen Dinge vielleicht leichter als einem selbst – zumindest sieht es in unseren Augen ganz danach aus.

Warum dieser ständige Vergleich? Weshalb neigen wir Menschen dazu, in diesem ständigen Vergleich mit „den Anderen“ zu leben? Die Antworten darauf können dabei – wie ich finde – ganz unterschiedlich ausfallen.

  1. Es ist immer leichter, im ständigen Vergleich zu leben, in der ständigen Ausschau nach etwas Besserem. Dabei meine ich nicht, dass der Mensch nicht danach streben sollte, sich persönlich weiter zu entwickeln, immer wieder zu versuchen, das Beste aus sich und seiner Umwelt herauszuholen. Dabei meine ich nur, dass es potenziell schwieriger ist, einfach einmal zufrieden zu sein, mit dem was ICH kann, was ICH  leiste und was ICH schaffe.
  2. Unser Umfeld und das, was „die Anderen“ tun, setzen den Maßstab für uns und unser Handeln. Die Menschen um uns herum, „die Anderen“ und die Gesellschaft bestimmen, was „gut“ ist und was „schlecht“ ist – und daran orientieren auch wir uns. Wir möchten nicht aus der Norm fallen, möchten nicht irgendeiner Randgruppe angehören, die in der Gesellschaft durch ihr Schaffen und ihre Leistung keine Anerkennung findet.
  3. Uns Menschen fällt es schwer, unsere Unterschiedlichkeiten, unsere Andersartigkeiten nicht als Schwächen, sondern vielleicht sogar als Stärken zu sehen. Alles Andersartige ist in unseren Augen potenziell immer erstmal eine Art „Bedrohung“. Dinge, die wir nicht kennen, lösen ins uns oftmals erst einmal eine gewisse Skepsis und Vorsicht aus. Hier liegt es an jedem von uns selbst, Unterschiedlichkeiten, Andersartigkeiten mit Offenheit zu begrüßen und zu feiern.

Was sollten wir also tun?
In meinen Augen sollten wir eines ganz besonders tun: wir sollten das, was uns von „den Anderen“ unterscheidet, was uns von „den Anderen“ abhebt, zu schätzen wissen. Wir sollten uns für unsere Andersartigkeiten, unsere Unterschiedlichkeiten nicht verstecken und vor allem sollten wir uns nicht dafür schämen. Wir sollten stolz auf sie sein und uns für jede Ecke und jede Kante, die wir haben, ein Stück weit mehr lieben.

In diesem Sinne: wenn ihr das nächste Mal an euch zweifelt, euer Tun und Handeln, eure Leistungen und euer Schaffen in Frage stellt, versucht einmal mehr euch mit Selbstfürsorge, mit Selbstliebe zu begegnen.

Eure Lini ♥

19 Gedanken zu “Selbstliebe // Self-Love

  1. Ich könnte dir nicht deutlicher zustimmen. Das Vergleichen ist so tief verankert in unserem Leben, dass es furchtbar schwer ist, auf uns selbst zu hören, unsere Andersartigkeit zu betonen und daraus mehr zu machen als einen Vergleich mit anderen, denn das ist es, was uns einzigartig macht. Und wenn Einzigartigkeit belächelt wird, dann müssen wir es ignorieren. Wenn es doch nur so einfach wäre, dies auch umzusetzen…
    Liebe Grüße,
    Jim

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  2. Ich denke ich kann es mittlerweile erklären.
    Man sieht bei den anderen immer nur das was bei denen GUT läuft, bzw. das was bei einem selbst eben NICHT so läuft oder das was man vermeintlich NICHT hat.
    Man muss sich auf die eigenen Stärken besinnen und ehrlich fragen: „Will ich das eigentlich alles?“ oder weiß ich vielleicht gar nicht so genau was ich will …

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  3. JAA!

    So mache ich es inzwischen, ich bin anders, ich bin sehr bunt,
    ich bin eben, wie ICH bin.

    Was mir immer noch jedes Mal gelingt,
    ist, freundlich und humorvoll zu reagieren,
    wenn eine andere/ ein anderer diesen komischen Blick auf MICH haben …
    und dann in Konkurrenz gehen,
    und das auch zeigen durch Anfeindungen … –

    woran ich gar kein Interesse habe!

    Hast Du da Ideen?

    LG, Hiltrud

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    1. Guten Morgen liebe Hiltrud, aus meiner Sicht ist es ein guter erster Schritt wie du es machst und handhabst. Der „Klügere“ gibt ja bekanntlich immer nach – also warum nicht auch dann freundlich reagieren, wenn andere persönlich werden und vielleicht sogar verletzend werden.
      Dennoch glaube ich nicht, dass man sich „alles gefallen lassen muss“ und auch ein gutes Recht hat, Menschen, die persönlich und verletzend zu einem werden, einen Spiegel hinzuhalten und offen zu sagen „Das tut mir weh, wenn du so reagierst“.
      Du findest da bestimmt „deinen“ für dich richtigen Weg! 🙂

      Hab einen schönen Tag,
      Lini

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  4. Die Anderen? Was sollen bloß die Nachbarn denken! Das sind Äußerungen mit denen ich groß geworden bin. Irgendwann bin ich darauf gekommen, dass ich so lebe, wie ich lebe und nicht wie es den Anderen gefallen könnte.
    Mit dieser Einstellung und der Erkenntnis mich nie mit anderen zu vergleichen bin ich gut gefahren.
    Lieben Gruß, Ewald
    😊

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  5. Du hast so vollkommen recht. Das ständige vergleichen und sich gegenseitig messen kann wirklich anstrengend sein. Aber ich denke, dass es wir in der heutigen Zeit durch die Medien und Netzwerke dazu fast schon genötigt werden. Wer hat mehr likes, wer sieht besser aus und wieso kann ich nicht so sein wie jemand anderes…

    Ich will versuchen deinen Rat zu befolgen – vielen Dank dafür 😊

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  6. Hej hej Lini 🙂

    Schön, mal wieder etwas so tolles von dir zu lesen! Da hast wieder einen sehr sehr schönen Post zu einem wichtigen „Kernthema“.
    Ich erlebe auch immer viele Menschen um einen herum, die im ständigen Vergleich leben. Wie du es beschreiben, ist es keine gute Eigenschaft, wenn man sich und andere in der Art und Weise unter Druck setzt.
    Vor allem ist es unnötig!

    Ich bin schon viel rumgekommen und würde die Aussage wagen, es ist insbesondere in Deutschland eine Volkskrankheit!
    Die Deutschen sind schon tendenziell ein verbissenes, unglückliches Volk.
    Gerade die nordischen Länder ins statistisch unter den Top Ten der glücklichen, zufriedenen Menschen.
    Das hat natürlich Gründe, die gesellschaftlich verwurzelt sind.

    Ich bin immer wieder erstaunt, worüber du dir Gedanken machst. Du bringst es auch immer in eine tolle „Form“ 🙌

    Ganz viele liebe Grüße und dir noch alles Gute und Liebe und viiiieeeel Gesundheit für das neue Jahr.
    Andreas

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    1. Lieber Andreas, ja, es war einige Zeit etwas „still“ hier – aber das wollte ich nun doch gerne mal loswerden, haha! 🙂 Danke auch dir wieder einmal für dein Feedback und auch das damit verbundene Lob an mich! Dir noch ein schönes Wochenende, Lini

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      1. Es war schön mal wieder was von Dir zu lesen!
        Ich hoffe Dir geht’s gut 😊

        Bei mir ist immer viel los und ich komme gefühlt zu nix Privates 🙈 Meine beiden Blogs liegen auch irgendwie etwas brach und schreien nach neuen Texten…

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  7. Ich finde auch dass zu vergleichen eigentlich nur unglücklich macht. Früher hab ich das oft getan, jetzt wo ich es weniger tue bin ich viel zufriedener. Ein wirklich toller Eintrag von dir und alles liebe.
    Lien ❤

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  8. Sehr schöner Blogbeitrag! Du sprichst mir total aus der Seele!!! Dieses ständige Vergleichen bringt so viel Schwierigkeit ins Leben, so viel Selbstzweifel…

    Mach weiter so !!!☺️

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