Ist die Menschheit dem Verfall nahe?

Zugebenermaßen ist die Frage für diesen Beitrag absichtlich etwas provokativ gewählt.
Dennoch möchte ich mich heute und hier in dem Beitrag mit dieser Fragestellung auseinandersetzen.
Dieser Beitrag soll sich nicht mit der Verfallsthematik rund um das Thema Krieg und Zerstörung auseinandersetzen.
Ich möchte mit meiner Frage auf die (zwischen-) menschlichen Werte anspielen, von denen ich glaube, dass sie mehr und mehr an Bedeutung verlieren in unserer heutigen Gesellschaft.

1.Social Media, WhatsApp & Co
Mich persönlich stimmt es zunehmend traurig, dass die Menschen vermehrt den Weg des geringsten Widerstandes wählen. Social Media, WhatsApp & Co bieten sicherlich zahlreiche Vorteile, die ich auch gar nicht missen möchte. Der Kontakt zu Menschen, die halt nicht „nebenan“ wohnen, wird gewährt und so ist es möglich, auch Freundschaften über eine weitere Entfernung aufrecht zu erhalten.
Was mir persönlich aber mehr und mehr gegen den Strich geht:
Wichtige Themen, Entscheidungen und Gefühlslagen werden immer öfter über diese Kanäle ausgetragen und kommuniziert.
Es stimmt mich traurig, dass Menschen immer unfähiger werden, solch wichtige Worte auf realen Wegen zu vermitteln. Meines Erachtens hat es rein gar nichts mit Wertschätzung, Achtung und Respekt zu tun, wenn wir solche Dinge über diese Kanäle kommunizieren. Es mag vielleicht überspitzt klingen, aber in meinen Augen signalisiert ein solches Verhalten, dass die Menschen einander nicht mehr wichtig nehmen und Konfrontation scheuen.

2.Schnelllebigkeit & Ersetzbarkeit
Unsere fortschrittliche Welt bietet eine Menge positiver Entwicklungen, die wir alle, so denke ich, heute nicht mehr missen möchten.
Was mich allerdings stört:
Die Schnelllebigkeit und Ersetzbarkeit, durch welche unsere heutige Welt leider mehr und mehr geprägt ist.
Was ist aus den guten alten Tugenden und Werten geworden, die uns Menschen menschlich machen?
Sobald es mal unangenehm oder unschön wird, gehen die Menschen wortlos auseinander, weil gleich an der nächsten Ecke ein neuer Mensch wartet, mit dem es vielleicht leichter ist. Und wenn uns dieser Mensch nicht mehr genügt, na dann wird auch dieser eben aussortiert und ein neuer Mensch nimmt seinen Platz ein. Auch dieses Verhalten hat für mich rein gar nichts mit Respekt, Achtung und Wertschätzung zu tun. Und dennoch scheint dieses Verhalten in der modernen Welt immer normaler und alltäglicher werden.

Was will ich also eigentlich sagen?
Es ist ein tief menschliches Verhalten, dass wir gerne stets dazugehören wollen, ein Teil der großen Menge sein möchten.
Und an dieser Stelle möchte ich ganz bewusst sagen, dass ich mich von diesem Verhalten gerne ausgrenzen möchte.

Ich wünsche mir, dass sich die Menschen wieder mehr mit Respekt begegnen. Dass sie es sich wert sind, Worte vor diesem Menschen für ihn zu finden und nicht versteckt hinter einem Handy-Display irgendwelche Unannehmlichkeiten und schwere Worte auszutauschen.
Zeigt den Menschen in eurem Umfeld durch euer Verhalten, dass sie ihr wertschätzt und dass sie euch wichtig genug sind, dass ihr aufrichtig und wahrhaftig mit ihnen kommuniziert.
Macht es euch nicht immer leicht und wählt nicht immer den Weg des geringsten Widerstand. Habt so viel Charakter und Selbstachtung und behaltet euch diese menschlichen Werte bei, auch wenn es viele andere sicherlich nicht tun werden.

Ich danke euch! ❤

©lini23061995

42 Gedanken zu “Ist die Menschheit dem Verfall nahe?

  1. Das stelle ich so auch immer mehr fest. Ich für meinen Teil bespreche die wichtigen Dinge noch immer auf der persönlichen Basis. Dazu will ich meinem Gegenüber in die Augen sehen und somit auch die Reaktion.
    Wir können nur hoffen, dass solche Menschen wie wir wieder mehr Wellen schlagen und dadurch auch die anderen von diesem Verhalten überzeugen können.
    Ein Spruch fällt mir hierzu ein und sollte zum Denken anregen: Was du nicht willst, was man dir tut, das füge auch keinem andren zu.
    💙💙💙

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    1. Es freut mich total, dass es da doch auch Menschen gibt, die das Ganze noch ähnlich sehen…und ja du hast Recht: Hoffentlich können auch viele andere Menschen wieder davon überzeugt werden, dass der direkte Kontakt für wichtige Sachen doch der Schönere ist… 🙂

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    1. Ja, das ist nochmal ein ganz anderes Thema, aber das stimmt schon…ich denke, dass viele der Menschen, die dann im Internet anderen gegenüber „große Töne spucken“ im wahren Leben ganz große Schwierigkeiten damit hätten, das direkt vor der betreffenden Person anzusprechen…

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      1. Da stimme ich euch voll & ganz zu! Leider verstecken sich dann viele hinter einem Bild und machen andere aus Neid oder unersichtlichen Gründen nieder, wobei sie nicht bedenken, wie sehr man dabei verletzt wird.

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  2. Ich kann Dir nur vollumfänglich zustimmen. Diese Entwicklung gaukelt den Menschen auch gern vor, sie könnten eh nichts machen. Dabei ist doch jeder für sich gefragt, dem entgegenzuwirken.

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  3. Wunderschön geschrieben und ich kann dir in allen Punkten 100 %ig zustimmen. Es ist so deprimierend, durch die Welt zu laufen, ganz gleich wo man ist, und nur noch auf Menschen zu treffen, die auf ihre Handys starren und selbst wenn sie verabredet sind, sich gar nicht mehr mit der anderen Person beschäftigen. Ich bin ein sehr introvertierter Mensch, mit einer leichten Sozialangst und für mich ist es ein Segen und Fluch zugleich. Mir fällt es leichter mit Leuten zu kommunizieren aber gleichzeitig zieht man sich immer mehr in ein Schneckenhaus zurück.
    Also noch mal Danke 🙂

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      1. Gerade an Tagen, an denen ich alles irgendwie schlecht und negativ und doof sehe, tut es gut, mal „zurückzuschauen“, um zu sehen, wie weit man vielleicht schon gekommen ist und was man alles schon geschafft und wie man sich bereits verändert hat… 🙂

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  4. Hab auch schon erlebt, dass ich auf Facebook wichtige Dinge von real befreundeten Menschen erfuhr. Das fand ich eher befremdlich. Für mich ist Social Media kein Ersatz für reale Kontakte, es ist ein Zeitvertreib über den Tag verteilt, es ist sicher auch die Möglichkeit, gewisse Dinge auszutauschen, Kontakt zu wahren.

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  5. …sehe ich genauso wie Du…

    …das Internet mit all seinen Möglichkeiten möchte ich nicht missen, wahrscheinlich niemand, es wird mit der Zeit aber an Bedeutung verlieren, denke ich…alles befindet sich ständig im Wandel, nach dem es überall und auch zu viel genutzt wird, wird seine Bedeutung sich normalisieren…

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  6. Hi Lini,

    Wollte dir nur mal sagen, dass ich mich immer freue, wenn du bei mir rein schaust 🙂
    Ich folge nicht so vielen Blogs, das is mir zu hektisch, aber ich sehe ja – du hast genug Besuch auf deiner Seite 🙂

    Von Herzen Alles Liebe ❤
    Ananda

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  7. Hallo Lini,
    das hast du sehr schön geschrieben. Dieses Thema beschäftigt mich auch schon seit einiger Zeit immer wieder. Das „Zwischenmenschliche“ leidet definitiv sehr unter dieser Entwicklung. Zumal ja „leider“ nicht bloß wichtige Dinge emotionslos per Messenger kommuniziert werden – Social Media und Smartphones scheinen allgemein einen viel zu hohen Stellenwert einzunehmen. Ich finde es schrecklich, dass man mit so vielen Menschen nicht mal mehr ein kurzes Gespräch führen kann, ohne dass sie dauernd ihr Smartphone betrachten. Und wenn dann auch noch die Wegwerf-Mentalität hinzukommt… ach, zum Glück gibt es immer noch ein paar Menschen, die sich normal verhalten und nicht den digitalen Exzessen verfallen 🙂

    Liebe Grüße, Chris

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    1. Da hast du Recht…gerade wenn man eine Verabredung hat, finde ich es auch absolut befremdlich, die ganze Zeit nur am Handy zu hängen und zugegebenermaßen macht ein solches Verhalten das Gegenüber ja nicht unbedingt sympathischer… 😛

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  8. Liebende Lini

    Ja die Menschheit ist inmitten des Verfalls
    Gesunder natürlicher spiritueller Seelenkräfte
    Und befindet sich in einem Kampf konservativer bis reaktinärer
    Ideen auf religiösem und geostrategischwirtschaftsmilitärpolitischem Gebiet

    Der Zeitgeistfilm die Trilogie „MATRIX“ legt diese Kräfte erschütternd bloß
    Heute geht es nur vordergründig um Öl
    Denn das seelische Fluid der Herzenskraft wird abgesaugt und hemmender
    Materialismus wie Sand sich reibend den Menschen in das Seelenauge gestreut

    Es ist nach meiner Wahrnehmung ein Streit um das Bewusstsein und die Seelen entbrannt
    So heftig das alle wirklich alle Mittel auf den Markt geworfen werden
    Ich unterlasse es hier aufzuzählen was zerstörerisch wirkt

    Ob das Totschlagsargument „Verschwörungstheorie“ oder die Bewusstseinlähmung
    anhand der Sprengung von „ground zero“ militärischer Fachbegriff des Zentrums einer
    Gezielten atomaren Sprengung

    Viele Menschen sind derart betriebsblind das sie wie damals Indianer frohlocken
    wenn sie mit Pocken geimpfte Decken geschenkt bekommen

    Genug
    Hier hat jeder jeden anzusprechen wohlweislich keine weitere Angst schürend
    Dafür den Weg nach innen, die Brücke von ich zu Dir, hin zum Wir zu bauen

    Zwingen zum Glück ist in sich Widerspruch
    Vorleben selbst sein was im Sinne bedingungslosen Liebens ist
    Das ist`s

    „Sein oder nicht sein ?“

    Jeder Mensch
    Ich
    Du bist die Antwort jetzt hier ganz allein

    dankend
    Dir Joaquim

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  9. Ich halte ehrlichgesagt nicht so viel von einem solchen schwarz weißen Wertesystem. „Verfall“ klingt für mich irgendwie furchtbar polemisch. Ich sehe es eher so, dass dort, wo Licht ist, auch Schatten sein muß und alles seine Vor- und Nachteile hat. Du nutzt ja das Internet auch, um Leute außerhalb deines Umfelds zu erreichen. Und diese Möglichkeit ist doch prima. Ohne Social Media wäre es dir beispielsweise auch gar nicht möglich, dein Blog zu betreiben 😉 Nach wie vor finde ich es nicht verwerflich, neue Menschen über das Netz kennenzulernen. Früher gab es Brieffreundschaften. Also eigentlich hat sich nur der Kommunikationsweg geändert.

    Womit ich dir allerdings recht gebe, ist die Art, wie Menschen mit diesen, doch noch recht neuen Medien umgehen. Wobei… wenn ich da an die Anfangszeiten der privaten Internetnutzung denke, in der das Netz noch ein weitestgehend rechtsfreier Raum war (wo jeder Idiot seine teilweise sehr grenzertigen Ergüsse zum besten geben konnte), hat sich im Vergleich zu damals einiges getan und die Leute gehen heute auch virtuell tendenziell respektvoller miteiandner um als damals. Ich sehe es da wie mit Kindern, die müssen auch erst lernen, wie sie mit neuen Sachen umzugehen haben.

    Die Kehrseite der Medaille ist aber zweifellos die zunehmende Oberflächlichkeit. Es ist tatsächlich so, dass das Netz trotz allem die persönliche Hemmschwelle oft sinken läßt, und jeder hat sich, glaub ich, schon mal dabei ertappt, beispielsweise eine Whatsapp rausgehauen zu haben, derren Inhalt er unter vier Augen vermutlich nicht wiedergegeben hätte. Es liegt halt eher daran, wie wir mit den neuen Medien umgehen. Aber allgemein sehe ich das Internet als eine sehr große Bereicherung und Chance für die Menschheit an. Aber wie gesagt, man muß sie richtig einzusetzen wissen (aber auch hier denke ich, dass es sich größtenteils die Waage hält – also Nutzen und Schindluder).

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    1. Diese Ansicht teile ich auf jeden Fall mit dir. Der Beitrag war bewusst etwas überspitzt und provokativ formuliert von mir und ich möchte das Social Media als das auch gar nicht missen, wie ich ja auch geschrieben habe… aber es stimmt schon, das was du als „Oberflächlichkeit“ betitelst, ist auch das, was mir irgendwie oftmals gegen den Strich geht…

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